Aus dem Licht enstanden
Ein universelles Gebet
Beteiligte
Elischewa Dreyfus — Künstlerisches Konzept, Gesang & Monochord
Udo Auch — Akkordeon
Amélie Berner — Harfe
Juliane Seifert — Projektbegleitung
Aufführungen
19. Dezember 2020 Premiere in der Kirche Bremgarten/ Bern (BE) abgesagt
23. Dezember 2020 Aufführung in der Stadtkirche Biel (BE) abgesagt
31. Dezember 2020 Aufführung im Zentrum der Einheit, Schweibenalp bei Brienz (BE) abgesagt
​
Neu geplant:
Sa. 8. Mai 2021, 19h Stadtkirche Biel, Ring 12
Auff. Do. 13. Mai 2021, 17h Scherzligen Kirche Thun (Schadaupark)
So. 16. Mai 2021, 17h Ref. Kirche Bolligen bei Bern
Sa. 22. Mai 2021 19.15h Kirche Ligenz
​
Kurzbeschrieb
Im Universellen Gebet bringt die Sängerin Elischewa Dreyfus Gesänge des Gebets aus der Vielfalt religiöser Strömungen zu einer Einheit zusammen. Es erklingen Mantren der hinduistischen Tradition, christliche und jüdische Gesänge sowie Improvisationen, die sich aus diesen Gesängen nähren. Basis für diese Musik ist der Klang, der aus der Heiligen Silbe OM und aus der Stimme des Herzens entspringt und die Essenz des Klanges sucht.
​
Alt Vertrautes mischt sich mit daraus inspirierten neuen Klängen. Auch die Texte werden in die Gegenwart übersetzt, wie sie im Moment empfunden werden. Wie in einem Kaleidoskop fügt sich eine harmonische Einheit zusammen und lotet die Geste des Gebets zwischen Einkehr und Anrufung, zwischen Intimität und Weite aus.
​
Getragen wird der Gesang von den obertonreichen Instrumenten des Monochords, der Harfe und des Akkordeons in der Herzstimmung von 432 Hz.
Im Wechselspiel von solistischem und gemeinschaftlichem Gesang können sich die Zuhörer*innen im Klang versenken als auch selbst mitklingen.
Ausgangssituation und Hintergründe zur Idee
Als vielseitig erfahrene und ausgebildete Sängerin fasziniert Elischewa Dreyfus der reine Klang. Der Klang als Bote von verschiedenen Dimensionen. Der Klang, der Herzen berührt, egal von welcher Herkunft und egal von welcher Identität. Der Klang, der durch die menschliche Stimme fliesst.
Nach der bisherigen Tätigkeit innerhalb von Projekten mit weitgehend klassischen Werken und deren Reproduktion – ob mitwirkend oder selbst initiiert – eröffnet sich ihr eine neue Schaffensperiode. In dieser möchte sie sich verstärkt der eigenen Erforschung des Klangs widmen und dieser mit der Stimme Ausdruck verleihen.
Wir haben alle eine Stimme. Sie steht uns allen zur Verfügung. Was machen wir mit ihr?
Was ermöglicht es ihr, den Klang durch uns fliessen zu lassen?
Elischewa hat sich entschieden, sich zu öffnen, so dass der Klang der Essenz durch sie fliessen kann. Geprägt vom klassischen Gesang sucht sie eine Musik, die frei sein soll von einem bestimmten Stil oder einer Sprache, frei von einer Zuschreibung einer bestimmten Religion, frei vom Dogma. Es ist eine Forschung und ein Experimentieren, welche überlieferten Melodien und Texte in optimaler Resonanz in ihr und im Raum erklingen können. Es ist ein feines Variieren, um das gegebene Material von Wiederständen zu befreien und in der Essenz zum Klingen zu bringen.
Es ist der Klang, welcher durch die Stimme berühren darf und uns zum Zentrum führt. Der Klang, der immer klingt, der auch kommt und geht. Es ist ein gnadenvoller Akt, ihn durch sich fliessen zu lassen und ihm im Körper einen Resonanzraum anzubieten. Jedoch hat sie ihr Instrument, den Körper, darauf ausgerichtet und ausgebildet, sich dem Klang hingeben zu können. Seit frühester Kindheit singt und teilt sie den Gesang mit einem Publikum. Das Singen ist weniger Selbstzweck als vielmehr ein Akt sich dem Klang zur Verfügung zu stellen – sowohl für bestehendes Repertoire als auch für neue Klänge.
Ihre Arbeit sieht sie als Akt Frieden zu stiften und Hoffnung zu wecken, indem sie ein harmonisches Zusammenklingen hörbar und erlebbar macht.
Bei ihren Auftritten erlebt Elischewa immer wieder, wie sie Menschen mit ihren Gesangsprogrammen erreicht. In Rückmeldungen hört sie, wie tief die Menschen berührt dadurch werden. Diese sind eine treibende Kraft und Motivation auf dem Weg als Sängerin, ihrer Stimme einen eigenen Ausdruck zu verleihen und im Sinne der Hoffnung, Freude und Liebe einzusetzen. Darüber hinaus ist es ihr ein Anliegen, die Stimme in jedem Menschen zum Klingen zu bringen und sich im gemeinsamen Singen zu verbinden.
Der Gedanke des essentiellen Klangs wird auch auf die Zusammenarbeit mit weiteren Musiker*innen übertragen. So wird der Gesang mit obertonreichen Instrumenten nicht nur begleitet, sondern in einen grösseren harmonischen Klang eingebettet. Die Klänge werden zusammengeschmolzen, so dass sie sich gegenseitig bereichern. Untersucht werden zudem die Parameter der Instrumentierung und die Art der interkulturellen Zusammenarbeit der Musiker*innen unterschiedlicher Prägungen im Prozess des Musizierens und wie dies Einfluss auf die Klangqualitäten hat.
Im Programm wird eine Offenheit gegenüber diversen religiösen und spirituellen Traditionen sichtbar, die den interreligiösen Dialog zur gegenseitigen Verständigung und Versöhnung anregt.
​
​
Biografien der Mitwirkenden
Künstlerisches Konzept, Gesang, Monochord
Elischewa Dreyfus, Biel (*1986)
Sängerin, Musik- und Bewegungspädagogin, Projektleiterin
Nach der Ausbildung zur Musik- und Bewegungspädagogin
an der HKB (Hochschule der Künste Bern, 2004-2008) schloss
Elischewa Dreyfus den Master of Arts in Music Pedagogy an,
bei dem sie die aussergewöhnliche Möglichkeit erhielt im
Opernstudio an Projekten insbesondere am Stadttheater
Biel/Solothurn mitzuwirken. Im Studium erhielt sie Unterricht bei
Hanspeter Blochwitz und darüber hinaus Privatunterricht bei den
renommierten Gesangs-pädagoginnen Marianne Prato, Barbara Erni
und Susanna Schneeberger.
Nach zahlreichen Musiktheaterprojekten mit Kindern und
Jugendlichen am Stadttheater Biel (Theater Orchester Biel Solothurn)
und Assistentin und Gesangsdozentin im Studiengang Musik und
Bewegung der HKB widmete sie sich vielfältigen Musik- und
Bühnenprojekten.
So wirkte sie in Projekten vom Barock Orchester Allegria (Max
Flückiger/Andreas Heiniger) und collegium musicum biel’ (Katrin
Lutherbacher) mit, wurde von Chören wie dem Bieler Kammerchor als Solistin engagiert (u.a. J. S. Bach: Magnificat, G. F. Händel: Messias) und sang in Gottesdiensten und diversen Feierlichkeiten.
Mit ihrem Mann Lukas Dreyfus konzipierte und realisierte sie als Sängerin und Projektleiterin Projekte, die Musik mit Pantomime und Bewegung kombinieren, um tiefe Gesetzmässigkeiten des Lebens aufzuzeigen und der spirituellen Dimension mit diesen künstlerischen Medien Ausdruck zu verleihen.
Nun widmet sie sich in ihrer neuen Schaffensphase mit der klaren Ausrichtung auf harmonische und friedensstiftende Klänge über die Kraft ihrer authentischen Stimme.
​
Elischewa Dreyfus lebt in Biel mit ihrem Mann Lukas und ihren beiden Töchtern.
​
Konzept & Finanzierung, Dramaturgie
Juliane Seifert, Biel (*1985)
Kulturmanagerin, Musikwissenschaftlerin
​
Als Kulturmanagerin kam Juliane 2013 nach Solothurn, um am TOBS als Assistenz, später im Künstlerischen Betriebsbüro zu arbeiten. Ihr Interesse gilt insbesondere den darstellenden Künsten und dem zeitgenössischen Tanz sowie dem Wandel der Gesellschaft. Sie arbeitet als freie Produktionsleiterin mit diversen Choreografen, wie Marie Alexis (ZH) und Sebastian Zuber (BS) zusammen oder für Projekte wie die République Géniale (2018 in Bern) und Peer Gynt (2019 in Biel). Seit Juni 2019 kombiniert sie ihre freischaffende Tätigkeit mit dem Engagement an der HKB – Hochschule der Künste Bern in der Administration des Studiengangs Musik und Bewegung (Rhythmik).
​
Musiker Akkordeon
Udo Auch (*1963)
Er wurde 1963 in Süddeutschland geboren.
Seit seinem 7. Lebensjahr ist das Akkordeon
zunehmend zu seiner Leidenschaft und
seinem Schicksalsbegleiter geworden. An
der Folkwang-Hochschule Essen studierte
er bei Prof. Mie Miki Instrumentalpädagogik
und die Künstlerische Ausbildung. Auch besuchte er verschiedene
Meisterkurse und erhielt ein Semesterstipendium an der Hochschule für
Musik «Franz Liszt» in Weimar bei Prof. Ivan Koval. Udo Auch wirkte an
Opern- und Theaterproduktionen mit und konzertierte solistisch sowie in
verschiedenen Formationen.
Musikpädagogisch war er an Musikschulen, Hochschulen und in freien
Projekten tätig.
Unter Einbezug künstlerisch musikalischer Elemente übt er seit vielen Jahren
eine sozialtherapeutische Tätigkeit aus.
Gegenwärtig besteht sein musikalisches Engagement einerseits aus dem Unterrichten an den Musikschulen in Interlaken und Langnau sowie privat und andererseits aus dem Konzertieren und Begleiten in unterschiedlichen Besetzungen und Zusammenhängen.
​
Musikerin Harfe
Amélie Berner (*1982)
Nach der Ausbildung in Eurythmie an der Akademie für Eurythmische Kunst in
Aesch (CH), im Eurythmy Spring Valley NY (USA) und an der Alanus Hochschule
(DE) ist Amélie als Eurythmie-Lehrerin an der Steinerschule Biel und als Eurythmie-
Therapeutin tätig. Zudem nahm sie Unterricht in Harfe, Gesang, Klavier, indischer
Musik und Schauspiel und ist als Bühnenkünstlerin, Bewegungspädagogin,
Harfenspielerin und Sängerin tätig. Mit Marc
Belbeoch gründete sie das Theater Einklang in
Berlin und 2013 die Compagnie Pegasus.
Sie ist Mutter von einem Sohn und einer Tochter.